Du siehst nur mein Gesicht…

Ein Tag geht zu Ende, ich habe es wieder überstanden,
ein Spießrutenlauf zwischen Hoffen und Bangen.
Ich weiß, du hast mich gesehen, doch dein Blick macht mir klar,
du wünschst dir nichts mehr, als wäre ich gar nicht da.
Ich habe so viel zu geben, doch das interessiert dich nicht,
mein Schmerz, meine Wunden, die zählen nicht für dich.
Was kann ich tun, damit du mich siehst-
der Mensch, der ich bin – und nicht nur mein Gesicht?
Der Tag ist zu Ende, für heute ist Schluss,
vertrauen auf morgen, dass es dann besser sein muss.
Die eiserne Faust, die mein Herz umschließt, damit es nicht bricht,
darf sich jetzt lösen, denn du siehst mich nicht.

Doch dann in der Nacht, dann sind sie da,
die Bilder im Kopf von Mama und Papa,
von meiner Frau und meinen Söhnen,
die ich verließ, um zu denen zu gehen, die mich jetzt verhöhnen.
Die Tränen, sie fließen nur in der Nacht,
und auch nur ganz leise, sonst wird jemand wach.
Hier in dem Zimmer, da bin ich nicht allein,
ich teile es mit anderen, denn so muss es jetzt sein.

Ein neuer Tag, er beginnt schon sehr schnell,
viele Stimmen, dunkel und hell.
Verschiedene Sprachen, Männer und Frauen
Und wieder weiß ich nicht, wem kann ich trauen.
Aus meiner Heimat, da musste ich fliehen,
verraten von angeblichen Freunden an das Regime.
Mein Bruder verschwand mitten in der Nacht,
Nachbarn erzählten, Soldaten haben ihn weggebracht.
Meine Frau, sie flehte mich an
„Lauf, Mo, so schnell, wie man nur kann.
Sie werden dich holen, du wirst schon sehen,
dann wird alle Hoffnung hier untergehen.
Tu es für die Kinder, tu es für mich,
wenn du sicher bist, dann komme auch ich“
Ich wollte nicht gehen, ich wollte bleiben,
doch die Gefahr war groß, ich musste mich entscheiden.
Die Hoffnung im Herzen auf ein besseres Leben
Für mich und die Familie, die hielt mich am Leben.

Der Weg war lang, der Weg war schwer,
fast hätten sie mich gefangen, doch dann erreichte ich das Meer.
Ein Boot sollte mir die Freiheit bringen,
doch ich wusste, dass wir dort auf dem Meer mit dem Tode ringen.
Zu viele hatten es vor mir nicht geschafft,
doch was blieb mir übrig, tief in der Nacht?
Das Boot war voll und doch kamen immer noch mehr,
ich wollte wieder runter, doch es ging nicht mehr.
Sie drängten, sie schubsten und dann legten wir ab,
die Panik im Herzen, dass das Meer wird mein Grab.
Zu groß war die Angst, wir sprachen nicht viel,
doch wir waren verbunden für das gemeinsame Ziel.
Der Sturm, der dann kam in der Nacht,
erzeugte eine Stimmung wie bei einer Schlacht.
Ich trieb im Meer für mehrere Stunden,
doch dann kam ein Boot und ich wurde gefunden.
Körper trieben neben mir her,
für sie war es zu spät, sie schafften es nicht mehr.
Ich wurde dann an Land gebracht,
in fremder Sprache geschubst ohne Acht.
Eine Zelle mit vielen, die musste ich mir teilen,
doch ich hatte es geschafft und der Schlaf konnte weilen.

Ich kam dann nach Deutschland, wo ich Sicherheit fand,
ich war dankbar und glücklich für die helfende Hand.
Mein Zimmer ist klein, doch ich habe nicht viel.
Ich teile es gerne, das ist unser Asyl.
So viele Sprachen, die ich nicht verstehe,
doch ich lese in den Augen und das gibt uns Nähe.
Ich lese Verzweiflung, Hoffnung und Mut,
ich lese Verstehen, doch manchmal auch Wut.
Ich möchte lernen, damit ich auch geben kann,
in meiner Heimat habe ich als Doktor viel Gutes getan.
Doch meine Sprache hier verstehen sie nicht,
so muss ich schnell lernen, sonst verlier ich noch ganz mein Gesicht.
Die Tage sind lang, das Warten fällt schwer,
all die Gedanken, ich fühle mich so leer.
Ich gehe in die Stadt, hier pulsiert das Leben,
wär‘ so gerne ein Teil davon, ich könnte so viel geben.
Doch deine Blicke verfolgen mich und alle meine Schritte,
Argwohn und Hass sind spürbar in eurer Mitte.
Du machst mit klar, man will mich hier nicht.
Was kann ich tun, damit du mich siehst-
der Mensch, der ich bin – und nicht nur mein Gesicht?

Ein neuer Tag, ein bisschen Glück,
mein Telefon, das gaben sie mir zurück.
Endlich kann ich schauen, wie es daheim aussieht,
wie es meiner Familie geht, so mitten im Krieg.
Die Stimme meiner Frau, das Lachen meiner Söhne,
wie habe ich euch vermisst – eure Sicherheit sind meine Löhne.
Wäre ich geblieben, dann hätten sie euch geholt,
dann gäbe es jetzt kein Lachen, sondern nur Verzweiflung und Tod.
Das Gespräch ist kurz, mehr geht jetzt nicht,
von Deinen Blicken erzähle ich ihnen nicht.
Ich habe dich gesehen, wie du mich jetzt anschaust,
du denkst, ich habe alles und ich sehe deine Faust.
Mein Telefon verrät mich, ich bin ja gar nicht arm,
ich weiß genau, du denkst so, und nur du bist so strebsam.
Wie gern würd ich dir sagen, wie es wirklich bei mir ist,
doch irgendwie weiß ich genau, du bleibst so wie du bist.
Du willst mich nicht verstehen, still appellier ich an deinen Verstand,
doch deine Meinung zählt mehr als meine, denn das ist ja hier dein Land.
Ich dringe hier nur ein, ohne Arbeit, ohne Ziel,
du musst für mich bezahlen, auch wenn ich das nicht will.
Ich würde so gerne helfen, doch das siehst du nicht,
du willst es nicht verstehen, du siehst nur mein Gesicht.

Ich habe dich gesehen, im Fernsehen warst du da,
du trägst so große Schilder, geh zurück nach Afrika.
Du willst, dass ich jetzt gehe, zurück in meinen Krieg,
zurück zu Leid und Elend – der Mann, der immer schwieg.
Die Wut in Deinen Augen, der Hass in deinem Herz,
du kannst mich zwar verletzen, doch nicht fühlen meinen Schmerz.
Ich habe dich gesehen, in der Menge bist du stark,
schimpfst auf die Politiker, das geht auch mir ins Mark.
Dein Recht, dich frei zu äußern, das alleine siehst du nur,
dass ich dafür mein Land verließ, sonst drohte mir Tortur,
das ist jetzt mal kein Thema, denn die Deutschen sind hier zu Haus,
ich bin nur ein Flüchtling und fliege hier bald raus.
Ich habe so viel zu geben, doch das siehst du nicht,
du willst es nicht verstehen, du siehst nur mein Gesicht.
Ich habe dich gesehen, die Flammen schlugen hoch,
die Bilder meiner Kinder, die rettete ich grad‘ noch.

Ich habe jetzt ein neues Zimmer, da bin ich nicht allein,
ich teile es mit anderen, denn so soll es wohl sein.
Doch dann in der Nacht, dann sind sie da,
die Bilder im Kopf von Mama und Papa,
von meiner Frau und meinen Söhnen,
die ich verließ, um zu denen zu gehen, die mich jetzt verhöhnen.
Die Tränen, sie fließen nur in der Nacht,
und auch nur ganz leise, sonst wird jemand wach…

(©B. Metz)

Verlassen

Du bist noch so klein und hast den Krieg schon gesehen,
bist jetzt allein hier bei uns und kannst gar nichts verstehen.
Deine Eltern so fern und deine Angst ist so groß,
dass der endgültige Abschied ist für immer dein Los.

Lebst jetzt seit Monaten schon dort drüben im Heim
mit vielen jungen Männern, dort solltest du nicht sein…
Du glaubst, man hat dich vergessen, dein Herz ist so schwer,
doch einer sieht deinen Schmerz und bringt dich her.

Ein großer Freund in der Not, der genau hinschaut
und selber ein Flüchtling, der dir jetzt diese Brücke baut.
Er erzählt mir von dir, von dem kleinen Jungen der schwieg,
er erzählt, dass du zurück willst in dein Land und diesen Krieg.

Zurück zu deinen Eltern, deine Mama fehlt dir so sehr,
suchst nach Geborgenheit, willst sonst gar nichts mehr.
Du schläfst schon lange nicht mehr in deinem Bett,
lachst nicht mehr und bist zu keinem mehr nett.

Du wirst immer stiller und isst seit Wochen  auch kaum,
willst unsere Sprache nicht lernen und verschließt dich im Raum.
Mein Herz wird schwer, als ich von deiner Geschichte höre,
ich habe nicht von deinem Leid gewusst, ich schwöre!

Mein Jüngster ist genauso alt wie du und ich kann gar nicht daran denken,
wenn er an deiner Stelle wäre, wer würde ihm dann Liebe schenken?
Würden Menschen seine Tränen sehen,
würde jemand ihn dann verstehen?

Für mich ist klar, jeder Tag ist hier zu viel und wir dürfen nicht warten,
und noch heute spielst du mit meinen Kindern bei uns  in unserem Garten.
Und jetzt sitzen wir hier und schauen euch zu,
der Fußball kommt heute gar nicht zur Ruh.

Dein großer Freund, der als einziger deinen Schmerz erkannte,
sitzt auch neben uns und ist froh, dass er sich an uns wandte.
Mit jedem Lachen von dir, erleben wir Großen das Glück
Und wir hoffen darauf, dass es auch für dich kommt zurück.

Auf einmal sprichst du Deutsch, wir können unseren Ohren nicht trauen,
du tobst, lachst und spielst, sogar ein Baumhaus wollt ihr bauen.
Den Kratzer am Arm nimmst du gar nicht wahr, doch ich  darf ihn dann verbinden,
dein Blick richtet sich dabei ungeduldig in den Garten, den kann ich nicht verhindern.

Endlich darfst du spielen, endlich darfst du Kind sein,
heute musst du nicht erwachsen sein,  auch nicht nur zum Schein.
Darfst alle Sorgen vergessen für diesen Tag,
auch wenn morgen das Heimweh zurückkommen mag.

Ich weiß, auch wenn du heute lachst, so heißt das noch nicht viel,
doch der Anfang ist gemacht und du bist nicht mehr alleine mit deinem Ziel.
Viel Arbeit steht uns jetzt bevor und alleine werden wir es nicht schaffen,
doch wir holen uns Hilfe und unsere Worte sind ab jetzt auch deine Waffen.

Du bist nicht mehr allein, du bist nicht mehr verlassen,
das lassen wir nicht zu, hier werden alle jetzt mitanfassen.
Zum Abschied liegst du ganz lang in meinem Arm,
du strahlst mich an und deine Augen- die  sind so warm.

Nächsten Sonntag wirst du wieder bei uns sein, das habe ich dir fest versprochen,
deine Hausaufgaben bringst du dann mit, das wird auch nicht gebrochen.
Bis dahin lernst du fleißig Deutsch, denn das ist unser Deal,
50 Worte jeden Tag, das ist für dich ein Spiel.

Kleiner Mann, ich denk an dich, deine Stärke, deinen Mut,
ich weiß, die Narben in deinem Herzen, werden lange noch nicht gut.
Doch niemals sollst du wieder denken, dass du hier bist allein,
ab jetzt werden viele Menschen für dich auch hier da sein…

(©B. Metz)

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#bloggerfuerfluechtlinge

 

Mein Weg zu Dir (Audio/Video)

Seid gnädig mit mir- dies ist mein erster Versuch, eins meiner Gedichte selbst zu vertonen. Vielen Dank auch an Ahmad, mein guter Freund aus Syrien, der mir viele tolle Bilder zur Verfügung gestellt hat, damit ich dieses Projekt verwirklichen konnte.

(©B. Metz)

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Hat dir dieses Gedicht gefallen?  Auch wenn dies bisher mein einziges Video ist, so könnt ihr dennoch einige Gedichte von mir zum gleichen Thema auf meiner Seite finden , wie z.B. „Bilder im Kopf“ .  Dies ist ein Gedicht, das ich aus der Sicht eines Flüchtlings geschrieben habe.

#bloggerfuerfluechtlinge

Mein Weg zu Dir

Ich liege hier wach, kann wieder nicht schlafen,
dein Gesicht ist so nah, genau wie immer, seit wir uns trafen.
Und doch bist du so fern und schon so lang ist es jetzt her,
Dass ich die Wärme und den Schutz bei dir spür.
Doch ich werde warten, denn wir sind ja zu viert,
bis du mir sagst, dass der Weg zu dir dann sicher sein wird.

Die Tage, die Stunden, die Wochen- bald ist es ein Jahr
Die Kinder vergessen jetzt schon, wie es einmal war.
Die glücklichen Zeiten ohne Terror, ohne Furcht, ohne Krieg,
mit Lachen im Herzen, wo die Angst immer schwieg,
verblassen jeden Tag ein kleines Stückchen mehr
und die Sehnsucht nach dir verzehrt mich so sehr.
Du sagst, wir brauchen Geduld, dann klappt das schon,
doch meine Kraft ohne dich wird jetzt zur Illusion.

Hier in Aleppo ist nichts wie es mal war, das kannst du nicht sehen,
doch wir, die wir hier noch leben, müssen jetzt wirklich bald gehen.
Dies war mal unsere Heimat, wir sind alle hier geboren,
doch zu groß ist jetzt die Angst, zu viel ist schon verloren.
Unser Haus zerstört, so viele Freunde und geliebte Menschen tot-
wir müssen jetzt fliehen, bevor auch uns droht der Tod.

Meinen Neffen haben sie entführt und geben ihn erst wieder her,
wenn wir das Geld zusammenbekommen ohne Gegenwehr.
Wir haben schon gesehen, was sie mit ihm tun, wenn wir nicht zahlen,
der zurückgekehrte Nachbarsjunge erzählte von unmenschlichen Qualen.
Wir haben alles verkauft und haben uns auch noch Geld geliehen,
zusammen mit dem Geld von dir muss es hoffentlich jetzt gehen.

Unsere Jüngste ist krank, sie fiebert schon seit Tagen,
doch kein Doktor will sich jetzt mehr zu uns über die Straße wagen.
Unser Ältester streicht mit Angst die Tage im Kalender an,
nur noch 85 Tage bis zur Volljährigkeit und bis das Militär ihn holen kann.
Letzte Woche wollte ich noch einmal zur deutschen Botschaft gehen,
mit der Hoffnung, dass sie uns endlich ermöglichen unser Wiedersehen.
Diese Hoffnung ist jetzt zerbrochen, noch dürfen wir nicht kommen,
dein Asyl ist noch nicht genehmigt und wird für uns nicht übernommen.

Unserer Kleinen geht es jetzt besser, sie will wieder in die Schule gehen,
doch wo die Schule stand, kann man nur ein großes Loch im Boden sehen.
Liebling, ich weiß, du batst um Geduld, doch ich kann nicht mehr warten,
die Kinder sie leiden und meine Kraft, die ich noch habe, teile ich auf in Raten.
Wenn wir jetzt nicht gehen, dann schaffen wir es vielleicht nie,
dann ist die letzte Kraft verbraucht und ich weiß nicht mehr wie.

Liebling, wir wollen doch nur zu dir, wir halten es hier nicht mehr aus,
wir wollen doch nur unsere Familie wieder zusammen im gleichen Haus.
Wir träumen davon auch nur einen einzigen Tag ohne Angst zu leben,
glaube mir, dafür wäre ich bereit, mein Leben zu geben.
Unsere Kinder sind verzweifelt und lassen keine Ruh,
„Mama, wir müssen weg hier“, das sagen sie immerzu.

Unsere Sachen sind gepackt, wir haben nicht mehr viel,
morgen machen wir uns auf die Reise und du bist unser Ziel.
Liebling, wie freue ich mich auf dich und darauf, in deinen Armen zu liegen,
und unsere Kinder endlich wieder in Sicherheit zu wiegen.
Der Weg wird nicht leicht, es wird viele Hürden geben, das ist uns allen klar,
doch was uns dann am Ziel erwartet, das wird einfach wunderbar…

Heute kam dein Anruf, wir wollten gerade gehen,
doch was du da erzähltest, lässt mich jetzt viel verstehen.
Deine Worte trafen mich so mitten in mein Herz,
wie soll ich nur verkraften diesen tiefen Schmerz?
Du sagst, wir müssen bleiben, die Gefahr ist jetzt zu groß,
Willkommenskultur war einmal, davon lässt man gerade los.
Du erzählst von der Silvesternacht, verstehen tu ich es nicht,
was hat das denn mit uns zu tun, wenn ein anderer die Gesetze bricht?

Du erzählst mir von den Schleppern, von toten Kindern dort im Meer,
erzählst mir von den Zäunen, meine Hoffnung wird jetzt leer.
Du sprichst auch von den Blicken, von Anfeindungen und Wut,
erzählst mir von der Stimmung gegen Asylantenflut.
Ich höre deine Tränen, deine Stimme bricht im Fluss,
„ob man an der Grenze, nicht jetzt auch bald auf uns schießen muss…“
So sagen es manche Politiker, das kann doch gar nicht sein,
Menschenrechte gibt es dort doch und sind dort nicht zum Schein?

Ich kann es gar nicht glauben, was ich von dir höre,
doch so viel ist mir jetzt klar, dass ich jetzt nur störe.
Keiner will uns haben, wir sind jetzt allein,
nur wenn ich meine Augen schließe, kann ich bei dir sein…

So liege ich hier wach, kann wieder nicht schlafen,
dein Gesicht ist so nah, genau wie immer, seit wir uns trafen.
Und doch bist du so fern und schon so lang ist es jetzt her,
Dass ich die Wärme und den Schutz bei dir spür.
Doch ich werde warten, denn wir sind ja zu viert,
bis du mir sagst, dass der Weg zu dir dann sicher sein wird….

(©B. Metz)

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Hat dir dieses Gedicht gefallen?  Möchtest du noch ein bisschen weiterlesen?  Dann schau vielleicht einmal bei „Bilder im Kopf“ rein.  Dies ist ein Gedicht, das ich aus der Sicht eines Flüchtlings geschrieben habe.

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#bloggerfuerfluechtlinge

Mittwochabends

(©B. Metz)

„Muss ich mit?“ Der Gesichtsausdruck meines 11-jährigen Sohnes spricht Bände.
Doch ich bin unerbittlich. „Ja, und hier gibt es auch keine Diskussion“.

Ja, ich weiß, dass die Aussicht, alleine mit seinem älteren Bruder zu Hause zu bleiben und Nintendo zu spielen, in dem Alter einen bedeutend größeren Reiz hat, als Mama zu einer ihrer Veranstaltungen zu begleiten.
Ein letzter Versuch: „Aber ich kenne da doch keinen…“
„Und genau deshalb kommst du heute mit.“  Ich versuche möglichst streng zu gucken, auch wenn es mir in diesem Moment ein wenig schwer fällt.
Sein Bruder schaltet sich ein, der eigentlich andere Pläne für den Abend hatte: „Pass auf, ich komme für die erste Stunde mit, dann stell ich dich den anderen vor und wenn ich dann gehe, dann kennst du schon einige.“
Dankbar schaue ich meinen Ältesten an. Er hatte mich in den letzten Wochen schon oft an diesen Mittwochabenden begleitet, doch ich weiß, dass das heute bei ihm eigentlich nicht auf dem Plan stand.

Wir machen uns auf den Weg. Es regnet, besser gesagt- es schüttet wie aus Kübeln. Im Auto frage ich mich dann, ob heute Abend überhaupt jemand kommen wird, denn niemand außer mir besitzt ein Auto.

Meine Sorge war unbegründet. Als wir die Tür aufstoßen, schallen uns Stimmen und Lachen entgegen. „Du hast deinen Kleinen mitgebracht!“ ruft jemand von der anderen Seite des Raumes und strahlt uns an.

Der „Kleine“ wirkt im ersten Moment noch etwas verunsichert. Hier müssen erst einmal viele Eindrücke verarbeitet werden. „Komm, wir setzen uns erst einmal“ sage ich und schiebe ihn langsam in Richtung Tisch. Doch bevor ich meinen Korb überhaupt erst auspacken kann, sind meine beiden Söhne schon im Nebenraum verschwunden.

Ich packe meine Sachen auf den Tisch und schaue mich um. So viele lachende Gesichter, die mir alle ein freundliches „Hallo“ zurufen. „Meine Jungs“, denke ich und diesmal meine ich nicht meine Söhne, die gerade im Nebenraum mit zwei Syrern Tischtennis spielen. „Schön, dass ihr auch bei diesem Wetter so zahlreich erschienen seid.“

Ich sitze nicht lang allein am Tisch, bin jetzt umringt von mehreren Jungs aus Nigeria, Pakistan und Albanien. Ich drücke ihnen den Stift in die Hand, damit sie ihre Namensschilder beschriften und dann an ihrer Kleidung anbringen können. Sie kennen alle meinen Namen, doch auch wenn ich alle ihre Gesichter gut kenne, so habe ich noch Nachholbedarf beim Namenlernen.
Die Leiterin vom Jugendzentrum winkt mir von der Theke aus lächelnd zu. Ich bin ihr so dankbar, dass sie uns das Zentrum jeden Mittwoch für unseren Spieleabend zur Verfügung stellt. Es genügte ein Anruf von mir und sie war sofort mit dabei.

Ein junger Syrer kommt an meinen Tisch. Er ist noch nicht lange in Deutschland und ich weiß, dass er noch kein Deutsch und nur minimales Englisch spricht. Doch seine Gesten kann ich deuten. „Mach mit“ will er mir sagen und zeigt auf die Dartscheibe. Klar, da bin ich dabei. Aus dem Augenwinkel heraus sehe ich eine internationale Besetzung am Kickertisch und höre von dort lautes Lachen. Auch wenn alle dort verschiedene Sprachen sprechen, können sie sich doch miteinander verständigen. Im Spiel spielen Sprache und Herkunft einfach keine Rolle! Auch beim Schach, Backgammon und Billard sind die Partien bunt gemischt.

Ich denke zurück an die vergangene Woche, als das Wetter noch schöner war und die Jungs draußen Fußball spielen konnten. In unserer kleinen Stadt ein solch internationales Team aufzustellen, wäre vor ein paar Jahren noch undenkbar gewesen.
Mein Jüngster kommt freudestrahlend auf mich zu gerannt. „Ich habe Ahmed im Tischtennis geschlagen! Und der ist schon 23!“ Und dann ist er auch schon wieder weg. Von Berührungsängsten ist keine Spur mehr zu sehen. Auch wenn er mit Abstand der Jüngste an diesem Abend ist, so wurde er doch innerhalb kürzester Zeit völlig und selbstverständlich integriert.

Als ich mich vor ein paar Monaten dazu entschloss, ehrenamtlich bei der Flüchtlingshilfe mitzumachen, hatte ich keine Vorstellung davon, welche Bereicherung das nicht nur für mich, sondern auch für meine Kinder bedeuten würde. Damals dachte ich, dass ich einfach nur helfen wollte, einfach ein bisschen von dem Glück zurückgeben, dass mir beim Geburtslotto zuteil geworden war.

Wenn ich jetzt hier sitze und die Freude in den Augen derer sehe, die teilweise schon so unvorstellbares durchgemacht haben, dann wird mir plötzlich klar, dass ich viel mehr von ihnen bekomme als dass ich jemals geben könnte – denn ich sitze hier genau zwischen ihnen, höre all die verschiedenen Sprachen, sehe, wie sehr sie sich bemühen, sich miteinander zu verständigen, Rücksicht aufeinander zu nehmen und miteinander Freude zu erleben – und ich bin jetzt in diesem Moment einfach nur glücklich!

Es wird langsam Zeit zu gehen. Noch eine Runde am Kicker an der Seite von Albanien gegen Ägypten und Eritrea, dann ist der Abend schon wieder vorbei. Mein Jüngster ist noch in einem Kartenspiel mit Nigeria vertieft und ich höre mit Staunen, dass er seine noch ausbaufähigen Englischkenntnisse mit Enthusiasmus einsetzt. Das ist mal was Neues, aber erfreut das Mutterherz!

Meinen Korb darf ich nicht selber zum Auto tragen. Der wird mir von dem Syrer abgenommen, der erst seit kurzem in unsere Stadt ist. Als ich den Wagen aufschließe, höre ich ihn das erste Mal ein paar Worte auf Deutsch sagen: “ Danke, Abend schön, heute alle Sorgen weg.“
Oh, danke DIR! Etwas Schöneres hättest du mir gar nicht sagen können!

Auf der Heimfahrt redet mein Jüngster ununterbrochen. Ich bin erstaunt, wie viele Namen er sich merken konnte und auch noch jedem Namen die Nationalität zuordnen kann.
Zu Hause angekommen, bekommt auch der Papa alles Erlebte sofort erzählt. „Und nächsten Mittwoch komm ich wieder mit!“ sind seine letzten Worte, bevor er ins Bett geht.
Jetzt sitze ich hier,  es ist still im Haus, alle anderen schlafen schon, doch meine Gedanken sind noch bei dem jungen Syrer und seinen letzten Worten: “ Danke, Abend schön, heute alle Sorgen weg.“
Und so fange ich an zu schreiben…:

Spielen

Heute waren wir im Spiel vereint, es war ein schöner Tag,
alle Sorgen, alle Nöte, an die ich sonst nie denken mag,
waren heute weggewischt, unser Lachen durchdrang den Raum,
diese Momente nehme ich gerne heute mit in meinen Traum.
Wer kann mir schon sagen, wie es morgen früh sein mag,
doch neue Freunde, lautes Lachen machen mich heut‘ stark.

Schach spielte ich gegen Nigeria, ein Spiel, das ich verlor,
beim Fußball waren wir international und ich stand sogar im Tor.
Guinea spielte richtig gut, doch den Ball von Ägypten ich dann hielt,
Irak zeigte mir danach dann ganz genau, wie man Backgammon spielt,
Syrien und Albanien luden mich dann zum Kicker ein,
mit Eritrea war ich richtig stark und wir ließen keinen rein.

Beim Kartenspiel war ich nicht so sicher, der Gegner hier hieß Pakistan,
doch als ich nicht mehr weiter wusste, kam Hilfe aus Afghanistan.
Zum ersten Mal seit langer Zeit fühl ich mich nicht allein,
auch mit verschiedenen Sprachen lassen wir uns aufeinander ein.
Die Deutschen haben erst zugeschaut, doch dann machten sie auch mit,
Sprache, Rasse, Farbe, Herkunft, im Spiel macht‘s keinen Unterschied.

Spaß und Lachen und die Freude, die sind international.
Wir treffen uns hier jeden Mittwoch- komm besuch uns doch einmal!
Im Jugendzentrum sind wir willkommen, ab 19 Uhr sind wir dann da,
auch du bist hier sehr gern gesehen, komm und spiel mit uns doch mal!
Unser Städtchen ist ein Vorbild für Integration und Toleranz,
viele, tolle, offene Menschen, so ziehe ich heute Bilanz.

(©B. Metz)

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Wir wollen nicht mehr leise sein

Wir sind so viele, doch du hörst uns nicht,
vielleicht siehst du nur ab und zu unser Gesicht.
Wir machen so viel, doch laut zu sein gehörte bis jetzt nicht dazu,
wir machen es gerne, mit Liebe und mit ganz viel Ruh‘.
Warum schreien, wenn man in der Zeit so viel Gutes tun kann,
warum laut sein, wenn es auch leise so viel bewirken kann?

Das kleine Mädchen, das vor Tagen erst ihre Mutter verloren hat,
ist ganz verstört und ich begleite sie zum Doktor heute in die Stadt.
Die Flucht vor dem Krieg hat viele Narben hinterlassen,
das Leid, das ihr widerfährt, kann ich eigentlich gar nicht fassen.
Ich schaue sie an, leise streichle ich ihre Hand,
wissend, dass der Arzt nur die äußerlichen Wunden verband.
Sie spricht nicht meine Sprache, deshalb kann ich nicht viel sagen,
doch das leise Lied, das ich ihr singe, soll den Trost ihr übertragen.
Sie ist ja noch so klein und hat schon so viel gesehen,
niemand, der das nicht erlebt hat, kann das je verstehen.
Ich wiege sie in meinen Armen, doch dann muss ich wieder gehen,
es gibt noch so viele andere, nach denen muss ich auch noch sehen.

Die Neuankömmlinge, die wir jetzt aus Eritrea erwarten,
brauchen Unterkunft, Kleidung und Busfahrkarten.
Die Frau aus Syrien braucht Hilfe, um die Briefe zu verstehen,
die das Amt ihr schickte und hat Angst, sie muss jetzt wieder gehen.
Die Zusammenführung einer Familie steht auch noch auf dem Plan,
Drei Brüder sind hier weit verstreut, seit sie flohen zu uns aus Pakistan.

Auf dem Weg zum Amt, um einen jungen Guineer dorthin zu begleiten,
meldet sich bei mir telefonisch eine Frau, sie will bei uns mitarbeiten.
So sehr ich mich freue, denn jede helfende Hand ist hier ein Glück,
ich habe jetzt keine Zeit und rufe dann erst später wieder zurück.
Bevor ich nach Hause gehe, schaue ich bei der Kleinen noch einmal vorbei,
einen Teddy zum Kuscheln von meinem Sohn, den habe ich jetzt dabei.
Ganz leise leg ich ihr ihn in den Arm, sie sagt keinen Ton,
doch der Hauch von Lächeln ist für heute mein größter Lohn.

Erschöpft komme ich nach Hause, mir fallen fast die Augen zu,
ich mach dann den Fernseher an – und da bist plötzlich du.
Du stehst da auf der Straße und bist auch ziemlich laut,
der „besorgte Bürger“, da fahr ich bald aus der Haut.
Was hast du geleistet, was hast du gesehen,
wie kannst du die Not der Menschen einfach nicht verstehen?
Hast Angst um unsere Sitten, hast Angst um unser Land,
mit diesen hässlichen Parolen machst du dich jetzt bekannt.
Lass dir sagen, ich kenn dich schon, hab‘ dich schon gesehen,
bei Facebook und bei Twitter willst du ja auch deine Wege gehen.
Da teilst du fröhlich alles, ob richtig oder falsch,
ob Wahrheit oder Lüge, da schwillt mir gleich der Hals.
Recherchieren kannst du nicht, bevor du da verhetzt,
Hauptsache, diese Hassparolen stehen jetzt im Netz.
Empathie kennst du nicht mehr, wie könnte das auch sein,
besorgter Bürger – das bist du nicht, das bist du nur zum Schein.

Ja, ich bin jetzt wütend, über deine Dummheit, über deinen Hass,
deine Ignoranz lässt mich nicht kalt, da werde ich ganz blass.
Während wir hier leise mit dem Schmerz der anderen umgehen,
hast du nichts Besseres zu tun, als laut auf der Straße rumzustehen.
Hast nur dein eigenes Glück im Auge, das Leid der anderen ist dir egal,
dein Land soll rein und arisch bleiben, denn die kennst du nun einmal.
Alles Fremde macht dir Angst, alles Fremde ist dann schlecht,
es könnte ja Veränderung bedeuten und das ist dir gar nicht recht.
Vielleicht musst du dann auch was ändern, nicht nur denken an dich allein,
vielleicht musst du auf was verzichten und auch mal für andere da sein.
Dein Selbstgefühl verdienst du dir nur, weil du dich mit anderen vergleichst,
so fühlst du dich überlegen,
wenn du laut schreiend durch unsere Straßen schleichst.

Nein, auch ich will nicht mehr leise bleiben, ich will zeigen, wir sind da,
wir verachten eure Hassparolen und wir sind in der Überzahl!
Wir sind die Deutschen, auf die wir stolz sind, wir sind die mit Empathie,
Rasse, Religion und Herkunft, das verurteilen wir auch nie.
Wir sind offen, wir sind herzlich, bisher still, doch jetzt auch laut,
nein, du bist derjenige, der mit dieser Hetze unsere Kultur total versaut.
Deine falschen Wertvorstellungen, die lass ich jetzt nicht mehr durchgehen,
wir sind jetzt nicht mehr leise, das wirst du ab jetzt auch sehen…

(©B. Metz)

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#bloggerfuerfluechtlinge

Deine Rechte (©B. Metz)

Du da, ja du, mit all deinen Rechten,
die niemand sollte wagen anzufechten,
hast du mal darüber nachgedacht,
wie sehr du hier spielst mit deiner Macht?

Du glaubst, dir steht hier alles zu, nur weil du hier geboren bist,
doch erkläre mir mal jetzt ganz genau, wieso das denn so ist?
Die Meinungsfreiheit ist dein Recht, das schreist du laut heraus,
das rechtfertigt für dich Hass und Wut und muss dann eben raus.
Warum, frag ich mich immer wieder, kennst du nur das eine Recht?
Es gibt noch so viele andere, doch die passen für dich schlecht.

Der erste Punkt der Menschenrechte, wir sind von Geburt an alle gleich,
mit gleichen Rechten, gleicher Würde, auch wenn wir sind so farbenreich.
Vernunft und Gewissen sollen dafür sorgen, dass Frieden ist auf dieser Welt,
mit Brüderlichkeit sollen wir uns begegnen – wenn sich nur jeder daran hält..
Du siehst, das ist das erste Recht, das du sofort verletzt,
wenn du deine Meinungsfreiheit für dich mit Hass umsetzt.

Der zweite Punkt der Menschenrechte macht es einfach klar,
dass alle Menschen dieser Erde- egal, was einmal war,
den Anspruch auf die Rechte haben, ohne einen Unterschied,
egal ob Sprache, Rasse, Herkunft – das Recht ist hier der Schmied.
Du siehst, das ist das zweite Recht, das du somit verletzt,
wenn du deine Meinungsfreiheit für dich mit Hass umsetzt.

Der dritte Punkt der Menschenrechte soll uns allen nützen,
denn das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit soll uns hier beschützen.
Funktionieren kann das nur, wenn wir uns gegenseitig achten,
und nicht immer nur nach dem eigenen Glücke trachten.
Du siehst, das ist das dritte Recht, das du somit verletzt,
wenn du deine Meinungsfreiheit für dich mit Hass umsetzt.

Menschenrechte Vier und Fünf sind dir eigentlich egal,
Sklaverei und Folter -das gab es zwar einmal,
Vor langer Zeit in Deinem Land, doch heute eben nicht,
was schert dich da der andere, der in der Ferne dran zerbricht?
Wenn sie hier Zuflucht suchen, um der Folter zu entgehen,
machst du ihnen wieder klar, sie sollen wieder gehen.
Du siehst, das sind zwei weitere Rechte, die du somit verletzt,
wenn du deine Meinungsfreiheit für dich mit Hass umsetzt.

Dreißig Menschenrechte gibt es, das ist nicht nur eine Zahl,
vielleicht nimmst du dir mal die Zeit und liest sie einfach mal.
Vielleicht wirst du dann staunen, vielleicht ist es dir egal,
doch jeder Mensch hat seine Rechte, das ist nicht deine Wahl.
Jeder Mensch hat Recht auf Freiheit, jeder Mensch hat Recht auf Schutz,
jeder Mensch hat seine Würde und das ist zum guten Nutz.

Vielleicht musst du erst suchen, wo die Meinungsfreiheit steht,
Punkt 19 auf der Liste, es kommt schon etwas spät.
Davor wirst du erst finden, das Recht auf ein Asyl,
du musst schon ein bisschen lesen, da kommt noch ziemlich viel.
Darum möchte ich dich bitten, bevor du wieder jemanden verletzt,
schau, ob du nicht dein Recht, dich frei zu äußern,
das nächste Mal mit Liebe für andere umsetzt.

(©B. Metz)

Hier möchte ich Euch noch auf 2 tolle Initiativen aufmerksam machen, die sich auch für die Menschenrechte stark machen und auch mein Gedicht schon veröffentlicht haben.

Schaut einfach mal rein, es lohnt sich:

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Hat dir dieses Gedicht gefallen? 

Möchtest du noch ein bisschen weiterlesen? 

Dann schau vielleicht einmal bei „Bilder im Kopf“ rein.  Dies ist ein Gedicht, das ich aus der Sicht eines Flüchtlings geschrieben habe.

Hallo Du!

Jetzt bist du irgendwie hier gelandet und fragst dich, was du hier eigentlich finden kannst.  Nun, momentan weiss ich es selber noch nicht so genau, denn dies ist auch mein erster Ausflug in eine neue Welt.

Doch ab und zu schreibe ich gern und da sonst meine Texte einfach nur unbeachtet auf  meiner Festplatte ihr Dasein fristen, wollte ich ihnen einfach mal eine neue Plattform bieten. Vielleicht finden mit der Zeit auch  noch einige meiner Photos hier einen Platz- lassen  wir uns doch einfach mal überraschen…

Als Einstieg möchte ich Dir gerne mein Gedicht vorstellen, das ich aus der Sicht eines Flüchtlings geschrieben habe:

Bilder im Kopf

Dank meiner „Jungs“, die ich bei unserer lokalen Flüchtlingshilfe kennenlernen durfte und die mir ihr Vertrauen geschenkt haben, wurde ich zu diesem Text inspiriert. Es war nicht leicht  für sie, mir ihre  Geschichten zu erzählen  und über ihre Gefühle zu sprechen, daher soll dieser Text auch ein kleines Dankeschön sein, indem ich ihnen hiermit die Stimme gebe, die sonst meist nur hilflos schweigt…